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American Chemical Society zeichnet HHU-Nachwuchschemikerin aus
Sophie M. Gutenthaler-Tietze ins CAS Future Leaders-Programm aufgenommen

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Die promovierte Chemikerin Sophie M. Gutenthaler-Tietze wurde von der American Chemical Society in das CAS Future Leaders-Programm 2025 aufgenommen. (Foto: Jonathan Gutenthaler-Tietze)

Das CAS Future Leaders Programm der American Chemical Society (ACS) fördert jährlich 35 junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler – Doktoranden und Postdocs – aus der Chemie mit Trainings zu Führungsfähigkeiten und Vernetzung. Es bietet exklusive Einblicke in Wissenschaft und Industrie und wird vom Chemical Abstracts Service (CAS) vergeben. 

Sophie Gutenthaler-Tietze arbeitet am Lehrstuhl für Bioanorganische Chemie der HHU von Prof. Dr. Lena Daumann. Sie forscht an Bakterien wie Methylobacterium extorquens AM1, die Lanthanoide in ihrem Stoffwechsel nutzen und sie dazu aus der Umwelt aufnehmen. Die Bakterien können möglicherweise in Zukunft genutzt werden, um diese Elemente gezielt abzubauen und zu recyclen. Denn diese Materialien sind für viele Hightech-Anwendungen unentbehrlich. Gutenthaler-Tietze: „Ohne Seltenerdmetalle wäre unser modernes technisches Leben nicht vorstellbar. Sie werden für Smartphones, Windräder und auch in Kontrastmittel für die Magnetresonanztomografie benötigt. Das Problem: Der Abbau ist sehr umweltschädlich und ökonomische Recyclingstrategien sind noch kaum vorhanden.“

Ihre Bewerbung wurde unter Hunderten aus der ganzen Welt ausgewählt. Ihre Institutsleiterin Prof. Daumann, die auch die Promotionsarbeit betreute, schrieb in ihrem Empfehlungsschreiben: „Dr. Gutenthaler-Tietzes Forschungen stellen eine wichtige Bereicherung für das Gebiet der bioanorganischen Chemie dar und sie legen den Grundstein für eine sehr erfolgreiche Karriere. Neben ihren Forschungserfolgen bewies sie ein außergewöhnliches Führungspotenzial innerhalb und außerhalb meiner Arbeitsgruppe. Sie ist bestrebt, Studierende individuell zu betreuen und ihnen zu helfen, sich als Forschende weiterzuentwickeln.“ 

Zur Person

Sophie M. Gutenthaler-Tietze (geboren 1995 in Salzburg / Österreich) studierte Chemie und Biochemie (Bachelor 2017) und Chemie (Master 2020) an der LMU München. Sie promovierte 2025 ebenfalls in München mit der Arbeit „Lanmodulin-inspired Peptides and the Isolation and Investigation of a Metallophore from M. extorquens AM1“. Seit 2024 arbeitet sie an der HHU in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Lena Daumann (Institut für Bioanorganische Chemie), seit Januar 2025 als Postdoc. 

Gutenthaler-Tietze forscht zu Seltenerdmetalle und wie biologische Systeme eingesetzt werden können, um diese zu gewinnen oder zu recyceln. Sie publizierte dazu bereits in Fachzeitschriften wie PNAS, Inorganic Chemistry Frontiers und Chemistry – A European Journal. Im Rahmen ihrer Promotion wurde sie ausgewählt, am 70. Nobelpreisträgertreffen in Lindau teilzunehmen.

CAS Future Leaders-Programm

Von der American Chemical Society 2010 ins Leben gerufen, unterstützt das CAS Future Leaders-Programm Nachwuchswissenschaftler in ihrer Karriereentwicklung. Das Programm bietet Doktoranden und Postdocs die Möglichkeit, Führungsqualitäten zu erlernen, sich in den wissenschaftlichen Diskurs einzubringen und sich mit anderen Wissenschaftlern und Innovatoren aus der ganzen Welt auszutauschen.

Teil des Programms ist eine Reise nach Columbus, Ohio inklusive eines Besuchs des CAS-Hauptsitzes sowie die Möglichkeit, die eigene Forschung auf einer der größten Chemiekonferenzen, der „ACS Fall“ in Washington D.C zu präsentieren. Darüber hinaus werden die Programmteilnehmenden in dem Magazin Chemical & Engineering News vorgestellt, sie erhalten eine dreijährige Mitgliedschaft bei der ACS und können an diversen Weiterbildungen zu Führungsaufgaben teilnehmen. 

Weitere Informationen auf den Seiten der American Chemical Society.

Autor/in: Arne Claussen
Kategorie/n: Auszeichnungen, Schlagzeilen, Pressemeldungen, Chemie Aktuelles, AC Daumann, Math.-Nat.-Fak.-Aktuell, Forschung Personalia